Etappe 6: Helms Museum / Archäologisches Museum














HELMS MUSEUM / ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM, HH-Harburg
Sonderausstellung:
- Lego Zeitreise (Helms Museum)

Eindrücke:
Tatort Hamburg-Harburg, eine Gegend in der Hansestadt, die ich zugegebenermaßen absichtlich nur sehr selten aufsuche. Zwei kleine Museen, die direkt nebeneinander stehen, gehören zu einem Komplex. Während das Archäologische Museum eine über 2 Ebenen verteilten Dauerausstellung zeigt, ist das Helms Museum Ort für Sonderausstellungen zum Thema Geschichte und Archäologie.

1: Archäologisches Museum
Dieses Museum ist zweifelsohne eines der Innovativsten und modernsten seiner Art und hat perfekt gewusst, den Sprung ins 21. Jahrhundert zu schaffen. Man bekommt am Eingang ein kleines Büchlein in die Hand gedrückt mit lauter Nummern, Fotos und Erklärungen darin und wird auf Entdeckungsreise geschickt. Die untere Ebene ist ein dunker, fensterloser Raum und gleicht einer archäologischen Baustelle (ich weiß, wovon ich rede, da ich vor fast 10 Jahren ein halbes Jahr für die Archäologie gearbeitet habe). Überall sind Steine, Felsen und Geröll, mann kann und muss sich überall hin bewegen, um die Ausstellungsobjekte zu finden, die sehr gut ausgeleuchtet in Glaskuppeln eingeschlossen sind. Tipp an alle Frauen an dieser Stelle: Keine Stöckelschuhen, ihr würdet es bereuhen! Der Raum ist aufgeteilt in diverse Themenschwerpunkte wie Nahrungssuche, Feuer, Gewalt und Tod. Ganz toll finde ich übrigens die Gimmicks, die in jedem Schwerpunkt eingebaut wurden: so hängt zum Thema Tod ein schräg abgesägter Leichenwagen von der Decke und zum Thema Nahrungssuche steht eine riesige Sardinenbüchse, die man aufdrehen kann und wo im Inneren sich altertümliche Jagdutensilien befinden. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Erklärungen sind da sehr klar und kindgerecht geschrieben. Einziger Nachteil des Ganzen: man muss höllisch aufpassen, wo man hintritt. Mal eben paar schritte nach hinten machen, ist nicht ohne richtig aufzupassen, sonst landet man sehr schnell buchstäblich auf dem Boden der Tatsachen. Der erste Stock ist da viel übersichtlicher gestaltet, hat Fenster und einen normalen, ebenen Boden. Dort stecken Fundstücke, die thematisch nicht zu denen im Erdgeschoss liegenden Sachen passen, wie z.B. die Funde aus dem Konzentrationslager Neuengamme in Hamburg. Es ist zwar viel lichter und übersichtlicher, aber mit nichten weniger interessant. An einer Stelle wurde auf dem Boden das gesamte U- und S-Bahnnetz der Stadt gezeichnet und an den Stellen, wo Funde bei Bauarbeiten freigelegt wurden, aufgestellt.
Insgesammt ein packendes, kleines Museum voller Innovationen und hochinteressanten Fundstücken

2: Helms Museum.
Das Helms Museum ist ein reiner Sonderausstellungsraum, welches an das archäologisches Museum gekoppelt ist. Es ist ebenfalls sehr überschaulich "klein", die Inhalte  aber umso interessanter. Dieses Mal ist nun die Sonderausstellung "Lego Zeitreise" zu Gast. Wie der Titel schon sagt, besteht die Ausstellung fast ausschließlich Exponate, die mit den beliebtesten Bauklötze der Menschheitsgeschichte angefertigt wurden. Diverse Schauplätze wie das antike Rom oder Griechenland, Babylon und das alte Ägypten bis hin zum Wilden Westen wurden höchst professionell nachgebaut und seh anschaulich dargestellt. Komplettiert wird die Schau mit einigen originalen altertümlichen Fundstücken wie Schwerter, Helme und Vasen, sowie einige Leihgaben von Stadtszenerien aus dem Museum Minaturenwunderland. Diese Schau peilt natürlich in erster Linie den Nachwuchs an, was ich auch ganz toll finde. So werden kommende Generationen auf Museen aufmerksam gemacht. Aber das Kind im Erwachsenen wird garantiert dabei wieder geweckt. Für Erwachsene wird eher die Schau interessant, in dem sie sehen, was man mit Legosteinen alles so hoch professionell bauen kann.

Fazit: 6 Euro Eintritt für beide Museen sind angesichts des hoch innovativen und umfangreichen Konzept mehr als nur gerechtfertigt. Beide sind sehr kindgerecht aufgebaut und dennoch ganauso für Erwachsenen geeignet. Gerade das Museum für Archäologie gehört deswegen zu meinen absolut favorisierten Museen. Ich kann einen Ausflug dorthin jedem empfehlen, der etwas neues erleben möchte. Kleiner Tipp, wer keine Kinderscharren um sich haben will, sollte sich einen Wochentag aussuchen...

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