Etappe 5: Stadtmuseum Pinneberg













STADTMUSEUM PINNEBERG, Pinneberg
Sonderausstellung:
- Gagel - 20 Jahre Pinneberg: wachsen, wechseln, wählen, wundern

Eindrücke:
Dieses relativ kleine, aber dafür sehr feine Museum hat mich in vielerlei Hinsicht sehr überrascht. Ich hatte kaum erwartet, ein so relativ modernes, hoch informatives und inhaltlich so sehenswertes wie abwechslungsreiches Museum vorzufinden. Die Dauerausstellung verfügt über 5 Themenschwerpunkte: Stadtgeschichte, Sammlung Rudolf Grothkop, Sammlung Johannes Görbing, ILO Motorensammlung und Sammlung Günther Thiersch.

Die Schau zur Stadtgeschichte zeigt von steinzeitlichen Funde im Raum Pinneberg über die Mittelalterzeit, den 30 Jährigen Krieg, die Weimarer Republik, das 3. Reich bis hin zum Wirtschaftswunder. Dabei wird sehr schön über die jeweiligen Zeitperioden dokumentiert anhang von Funden, Dokumente, Skizzen, Fotos und Film.- bzw. Toneinblendungen. Sehr informativ, schön gestalterisch in Szene gesetzt, was will man mehr?.

Die Sammlung Rudolf Grothkop befasst sich mit  dem Hinterlass des berühmten Pinneberger "Maler-Zahnarzt". Eine original Zahnarztsausstattung aus den 30er Jahren schmückt den Raum nebst den Gemälden des R. Grothkop. Einige seiner Bilder fand ich wirklich äußerst interessant. Sehr expressiv, zwar etwas ungelenkt, aber für einen Autodidakten schon sehr fortgeschritten.

Die Sammlung Johannes Görbing versammelt etliche Mineralien und Edelsteine, sowie diverse kunsthandwerkliche Gegenstände aus allen Teilen der Welt, mitgebracht von Görbing selbst während seinen zahlreichen Weltreisen. Auch diese Sammlung birgt einige Schätze, für Geologen und Geologie-Interessierten vielleicht interessanter als für mich.

Der 1990 geschlossene Motorenhersteller ILO Motoren hinterließ dem Stadtmuseum Pinneberg diverse Motoren von 1913 bis zur Firmenaufgabe. Eine schöne Sammlung, besonders für Ingenieure und Mechaniker geeignet.

Die letzte Sammlung, die des Güther Thiersch, hat mich besonders überrascht. Die Gemälde und Grafiken des Künstlers widmen sich zwar alle nur dem einen Thema, nämlich die Wiedergabe von Raumausschnitten aus Maschinenräumen, aber dafür handwerklich auf sehr gutem Niveau. Hauptaugenmerk sind Rohre, Schalter und Metallkästen. Ich mag seinen leicht grafisch-illustrativen Stil.

Sonderausstellung:
Die Fotodokumentation über Straßenzüge Pinnebergs anfang der 90er Jahre im Vergleich zu den gleichen heute zeigt den archtiektonischen Wandel der Stadt. Man bekommt einen sehr schönen Einblick, wie sehr sich eine Stadt innerhalb von nur 2 Jahrzehnten verändern kann. Der Fotograf Gagel hat sich viel Mühe gegeben, die Schauplätze sorfältig auszusuchen und nebenbei auch viele Zeitungsausschnitte zu sammlen, die den Wandel auch dokumentierten. Insgesammt sehr sehenswert und interessant.





Fazit: für ein Museum, welches KEINEN Eintrittspreis verlangt, ist es äußerst informativ und abwechslungsreich. Natürlich beschränkt es sich auf die Region Pinneberg und ist dadurch ein rein provinzielles Museum. Für Einwohner der Pinneberger Umgebung sehr zu empfehlen. Für den Rest wäre eine weite Reise dorthin nur in Verbindung mit dem Besuch des im Sommer stattfindenden tollen "Summer Jazz Festivals" (ebenfalls kostenlos) zu empfehlen. Es gehört definitiv zu den besten provinziellen Museen, die ich je gesehen habe. Aboslut empfehlenswert!

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