Etappe 9: Lange Nacht der Museen Hamburg, Teil 2
















Teil 2 der Museumsnacht 2013 in Hamburg:

MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE, HH

Eindrücke:
Ich will von vorn herein eines zu diesem Museum sagen: es ist bislang mein Lieblingsmuseum in Hamburg. Die Art des Aufbaus und der Ausstellungweise packt mich immer wieder in ihrem Bann.

Nun zum Museum selbst. Ein wunderschönes Gebäude direkt an der Rothenbaumchaussee, es ist das Völkerkundemuseum. Eine beeindruckende und höchst liebevoll aufbereitete Sammlung verbirgt sich hinter den Mauern. In der Abteilung der Indianer wird über die Lebensweise der Nord-Amerikanischen Stämme Auskunft gegeben. Sowohl aus der prekolumbischen Zeit als auch jetzt in den Reservaten. Tippies, Häuser und ein Cafe wurden nachgebaut und sind betretbar. Man geht auf kulturelle Entdeckungsreise. In der nächsten Abeitlung befindet sich die Sonderausstellung über historische indische Malerei. Ich persönlich mag diesen naiven Stil nicht besonders, vor allem, wenn man sieht, dass im Zeitraum von 400 Jahren keine künstlerische Weiterentwicklung in den Werken zu sehen ist. Aber ich habe genügend Menschen dort gesehen, die diesen Stil sehr anregend und interessant fanden, also enthalte ich mich eines weiteren Kommentars dazu. Weiter Geht's zum Pharaonen-Grab. Man geht eine enge Treppe rauf und befindet sich scheinbar in einer alten ägyptischen Grabstätte. Umgeben von großen Steinblöcken, Hieroglyphen, Sarkophagen und Mumien, geht es abwärts in einen verdunkelten Raum voller Mumien, Röntgenbildern, Videoreportagen und Stofffetzen. Danach folgt der Afrika Raum mit ganz tollen Ausstellungobjekten, Infotafeln und Interaktiven Möglichkeiten. Hier wird das wahre Leben in Afrika jenseits von Bürgerkrieg und Korruption geschildert.
Danach folgt eint Teil des sagen umwobenen El Dorado Golds und die Handwerkskunst der Südamerikanischen Indianerstämme.
Randnotiz: darauf folgt die wunderschöne und sehr ergiebige Bibliothek des Hauses. Sie ist stets einen Abstecher wert.
Im OG befindest sich meines Erachtens das absolute Highlight des Museums: die polynesische Abteilung. Hier wird das Leben auf den Südseeinseln wie Maori, Tonga, Neu Caledonien usw. mit tollen Fotos, Nachbauten und Sammlungsobjekten für die Besucher sichtbar gemacht. Aber so richtig beeindruckend sind die Räume "Masken der Südsee" und "Tempel der Maori". Ich bin, zugegebenermaßen ein großer Bewunderer polynesischer Maskenkunst und Kunsthandwerks. Die Archaik und Aussagekraft der Formen ist faszinierend und beängstigend zugleich. Und dann die Art, wie die Masken zur Schau gestellt werden, ist schlichtweg genial. Ein verdunkelter Raum mit Spots direkt auf die Masken gerichtet verstärkt die Aussagekraft um ein vielfaches. Dann folgt der Tempel. Ein originalgetreu nachgebauter  riseiger Maori Gebetstempel erstreckt sich vor den eigenen Augen. Atemberaubend.
Danach folgt Europa (für mich der einzige Wehrmutstropfen des Museums. Total konzeptlos zusammengestellte Objekte wie ein Bayern Trikot neben einer Caocescu Flagge usw. schmücken den großen Raum) und die Sonderausstellung Das Herz der Maya. Diese ist wiederrum toll inszeiniert mit viel Liebe zum Detail und viel Informationen aufgebaut worden.
Fazit: Ein tolles Museum für ein besseres Verständnis der anderen Völker und ihrer kulturellen Abstammung.
Absolutes Muss!

INTERN. MARITIMES MUSEUM, HH

Das maritime Museum ist ein 9-stöckiger Gigant prall gefüllt mit unzähligen Sammlungsstücken wie Modellschiffe aller Art, maritime Gemälde, Säbeln und Musketen,  Fotostrecken, Marinemedaillen, Anzüge, Kanonen, Schiffsteile, Videoreportagen, Bauzeichnungen, Dokumenten, und tausende hochinteressanten Sachen mehr. Es war so viel, dass ich kaum in der Lage bin, wiederzugeben, was ich dort vorfand. Das eigentliche Problem war, dass ich mir dieses Museum als Letztes in der Museumsnacht vorgenommen hat, was sich für meine Füße als folgenschwere Entscheidung erwies... Es gehört defintiv der Kategorie "Museum-das kein Ende hat" anDa gibt es immer noch eine weitere Treppe nach oben, die Einen in einem riesigen Raum bringt. Leider war ich schon ab der 3. Etage zu erschöpft, um die anderen konsequent und aufmerksam zu begutachten. Ich habe am Ende nur versucht, das Gröbste und wesentliche der sammlung aufzunehemen, doch es war so viel... Eines ist mir aber sehr prägnant im Gedächtnis geblieben: die unglaublich umfangreiche Sammlung an Säbeln und Musketen.
Was mir auch sehr gefallen hat, war der Gimmick der Guides, sich alle als Jack Sparrow für die Museumsnacht und zur Bewerbung der Sonderausstellung über die Piraterie zu verkleiden. Ein toller Einfall, der für viel Entertainment gesorgt hat.
Summa Summarum: Dieses Museum ist definitiv nicht nur für Seebären, Smutjen und Schaumbadkapitäne geeignet. Es ist das größte seiner Art auf der Welt und verlangt daher ein sehr großes Aufmerksamkeitsfaktor und dazu sehr gesunde Füße.
Ich werde dort auf jeden Fall nochmal hingehen und deutlich ausführlicher darüber berichten.

Fazit der Museumsnacht: ein tolles Erlebnis, großartige museen und eine herausragende Stimmung sowie viele tolle Einfälle macht diese Nacht zu einem kulturellen Highlight. Auf die Museumsnacht 2014!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen